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Sketchnotes Checkliste

Was sind »gute« Sketchnotes? + Checkliste

Kürzlich fragte Connie Eybisch-Klimpel in der Sketchnotes Germany Gruppe auf Facebook, was Kriterien für gute Sketchnotes sind und was gute Sketchnotes von schlechten unterscheidet.

Die Frage fand ich spannend, denn der Punkt Ästhetik nahm in ihrer Visualisierung dazu viel Raum ein. Als studierte Kommunikationsdesignerin geht es mir da natürlich ähnlich. Auch ich mag es, wenn etwas optisch ansprechend gestaltet und visuell durchdacht ist. Gute Gestaltung ist niemals Zufall. Dabei hat sich die Designerin meist sehr genau Gedanken gemacht, warum etwas so aussehen muss, dass es funktioniert / Aufmerksamkeit erhält / wahrgenommen wird.

Davon sind auch Sketchnotes oder Graphic Recordings nicht ausgenommen. Das Gefühl für gut strukturierte Sketchnotes kommt wie das Gefühl für gute Gestaltung vor allem mit der Erfahrung, Wissen um Gestaltungsgrundlagen und durch jahrelanges Üben.


Gute Sketchnotes, schlechte Sketchnotes

Warum empfinden wir also manche Sketchnotes als besonders ansprechend und gelungen und andere nicht?

Dazu ist es mir wichtig zunächst einmal klar zu stellen: Ich spreche ungern von schlechten Sketchnotes. Jeder noch so simple Ansatz von Visualisierung (sei es wenige, einfache Symbole oder simples Lettering für Überschriften) kann sehr gut für die Erstellerin funktionieren, auch wenn das Ergebnis nicht unbedingt »Instagrammabale« ist.

Und damit ist der Zweck einer Sketchnote eigentlich erfüllt.

Aber natürlich wollen wir die Sachen, die wir gemacht haben, gerne zeigen: um zu diskutieren, um Feedback dazu zu erhalten, um den eigenen Fortschritt zu dokumentieren oder auch um potentielle Kunden zu gewinnen. Die Motive dafür können da ganz unterschiedlich sein und so wie wir nicht das misslungene Abendessen auf Instagram unter #foodporn posten, zeigen wir auch nicht die chaotische, unförmige, wenig strukturierte Sketchnote.

Daher unterscheide ich auch hier gerne nach »für außen«: was andere sehen sollen und dürfen und »für innen«, also nur für die Erstellerin selbst gemacht.

ch und andere

Ich zeige euch hier als Beispiel mal meine visuellen Notizen für das Vizthink Meetup »Sketchnotes in der Schule« in Berlin, das während des Gesprächs mit Karo entstanden ist.

Ich würde wirklich nicht behaupten, dass hier gut gestalterisch gearbeitet wurde, aber – und das ist das Wichtigste – es ist alles drauf, was für die Vorbereitung wichtig war.

Insofern ist es keine gestalterisch gelungene Sketchnote aber eine funktional hervorragende!


Tipps für »gute« Sketchnotes für Anfänger


1. Erstellt Sketchnotes (erstmal) nur für euch!

Natürlich seht ihr überall diese tollen, perfekten Sketchnotes und eure sollen genau so aussehen. Das ist verständlich und das kennt ihr sicher auch aus anderen Disziplinen wie Sport, Einparken oder Singen. Aber: Keiner kann das von Anfang an so gut, für viele ist es ein weiter Weg dorthin, begleitet von viel Übung. Ich z.B. zeichne wirklich jeden Tag, natürlich sehen meine Linien anders aus, als die von jemandem, der gerade erst wieder anfängt zu zeichnen.
Vergesst diesen Perfektionismus-Anspruch und legt einfach los. Zeigt niemandem was ihr macht, wenn ihr euch nicht wohl damit fühlt.

Das Ergebnis zählt!

2. Baut euch eine einfache Symbolbibliothek auf!
Es gibt viele Bilder, die immer wieder gebraucht werden: Glühlampe für Idee, Koffer für Reise, Mülleimer für Löschen usw. Legt euch für den Anfang eine einfache Symbolbibliothek an, auf die ihr immer wieder zugreifen könnt, weil ihr die Symbole schnell zur Hand habt und zeichnen könnt.

3. Arbeitet mit einfachen Grafikelementen
Gerade am Anfang ist es nicht immer leicht, auch schnell Bilder zur Hand zu haben. Hier recht es manchmal schon mit einfachen Grafikelementen zu arbeiten: Pfeile für Zusammenhänge, Rahmen um Themenbereiche, einfache Gesichter für Zustände (glücklich, traurig).

Checkliste für gelungene funktionierende Sketchnotes

Ich möchte ungern eine Checkliste für »gute« Sketchnotes machen, denn wie oben erwähnt, gibt es für mich keine richtig schlechten. Aber wenn ihr euren Fortschritt überprüfen und hinterfragen wollt, hilft euch vielleicht diese Checkliste hier weiter.

→ Hat meine Sketchnote eine gute, klare Struktur?
→ Gibt es einen gut erkennbaren Titel?
→ Ist die visuelle Hierarchie eingehalten? (Das Wichtigste am größten, gleichwertige Elemente sehen gleich aus usw.)
→ Sind Themenbereiche deutlich abgegrenzt/zusammen gefasst? (z.B. mit Weißraum, Trennlinien, Containern)
→ Ist ein Pfad erkennbar? (Anfang, Mitte, Ende)
→ Ist der Text gut lesbar?
→ Ist die Sketchnote visuell ansprechendgestaltet? (»Schön?«) Aber hier Achtung, siehe oben!
→ Enthält die Sketchnote Symbole und einfache Bilder?
→ Arbeite ich mit wenigen Farben und Auszeichnungen?
→ Sind die Inhalte korrekt? (Namen, Datum etc.)
→ Ist alles Wichtige enthalten? Sind alle Kernthemen und -thesen erfasst?
→ Welche Probleme sind beim Sketchnoten aufgetaucht?
→ Was möchtest du verbessern?

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7 Kommentare zu “Was sind »gute« Sketchnotes? + Checkliste

  1. Elisabeth

    Liebe Nadine Roßa,

    Herzlichen Dank für die vielen tollen Ideen, Inspirationen, Motivationen – habe in der Schule damals viel gezeichnet und gekritzelt. (Vor fast 20 Jahren) Damals habe ich immer Ärger bekommen, und das ganze hatte noch keinen Namen- inzwischen sehe ich das anders und bin durch dich und deine Bücher wieder angefangen zu visualisieren! Herrlich! Danke dafür! Ich bin total gefangen von den Skizzen und benutze Sie überall. To- do- Listen, Einkauf, Erklärungen für unsere Kinder und… Und… Und…. DANKE
    VIELE LIEBE GRÜSSE UND EIN SCHÖNES WOCHENENDE
    Elisabeth

    • Liebe Elisabeth,

      das ist so toll! Du glaubst gar nicht wie sehr es mich freut, das zu lesen! Hab weiterhin viel Spaß!

      LG / Nadine

  2. Christina

    Liebe Nadine!

    Herzlichen Dank für diesen Reminder! Zu oft ertippe ich mich dabei, dass ich meine sketchnotes nach äußeren Maßstäben beurteile und meine sie seien nicht schön. Aber trotzdem sind sie inhaltlich gut und helfen mir mich auch an komplexe Seminarinhalte zu erinnern. Aber man misst sich ja dauernd an anderen. Es tut gut dann deine notes da oben zu sehen und zu denken, jop so gehts auch!
    Nimmt einem direkt den Druck draus!

    • Wunderbar! Dafür war dieser Post gedacht! Ich freue mich sehr, dass die Message angekommen ist 🙂

  3. Liebe Nadine,
    du sprichst mir aus der Seele! Auch ich musste mich bei der Vorstellung, Sketchnotes in der Schule zu benoten, erst mal kurz schütteln. Leider kommt es in unserem Schulsystem immer noch häufig vor, dass mehr darauf geachtet wird, wie Leistung bewertet werden kann und nicht darauf, wie man am besten lernt!
    Aber ich will hier keine Grundsatzdiskussion über den Sinn und Unsinn von Noten anzetteln. Nur soviel: Meiner Meinung nach sind Sketchnotes ein Wahnsinns-Power-Tool für Lernende (und andere natürlich auch) und man sollte den Schüler*innen nicht die Lust daran nehmen, indem man die Qualität ihrer Sketchnotes in die Kategorien 1-6 einteilt.
    Deine Checkliste ist ein TOLLES Instrument, um eine Sketchnote daraufhin zu überprüfen, was gut gelungen ist und was noch verbessert werden kann. Das bringt jeden weiter…
    Liebe Grüße von Jutta

    • Liebe Nadine, dein Beitrag gefällt mir sehr gut und ich stimme dir in Sachen Funktionalität absolut zu. Für mich haben weder Sketchnotes noch die Visualisierung an sich etwas mit Kunst zu tun. Es sind Techniken, die helfen, komplexe Sachverhalte zu veranschaulichen.
      Ich setze die Visualisierung oft im Unterricht ein und ich ermuntere meine Schüler auch selbst zu visualisieren. Dabei entstehen Ergebnisse, die oft nicht „schön“, dafür aber sehr anschaulich sind und die mich buchstäblich „aus den Socken hauen“, weil die Schüler so tolle Ideen haben.
      Das einzige, was bei Sketchnotes für mich zählt, ist die Frage „Ist es für mich anschaulich und auf einen Blick verständlich?“. Sketchnotes sind für mich immer visuelle Notizen, die ich nur für mich alleine mache und die daher nur für mich selbst verständlich sein müssen, wie deine Notizen aus dem Vizthink Seminar. Vielen Dank für’s Teilen.
      Wenn ich die Technik im Unterricht an der Tafel anwende, rede ich vom Visualisieren, weil ich auf die Verständlichkeit für andere (die Schüler) achten muss.
      In diesem Zusammenhang bin ich dir für die geniale Checkliste sehr dankbar, weil sie eine tolle Zusammenfassung aller wichtiger Kriterien bietet. Darf ich auf deine Checkliste zurückgreifen, wenn ich meinen Schülern etwas an die Hand geben will?

      Viele Grüße von Ellen

  4. Lee Byung Hee

    참 이해하기 쉽게 배울 수 있게 도와주는 당신의 글에서 따뜻함을 느끼고 갑니다.
    계속해서 반복하여 읽게 되고, 개인적으로도 너무 재미있어 시간 가는 줄 모르고 배우고 있습니다. 새해 복 많이 받으시고 항상 건강하세요^^

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