Drei Tage Republica sind vorbei. Es waren drei aufregende, anstrengende aber wunderbare Tage. Das war meine erste Republica bei der ich nicht nur Gast (und Sketchnoterin) war, sondern zusammen mit Anna Lena Schiller eine Session eingereicht habe. Viele Jahre gab es einen Sketchnote Einsteiger Kurs auf der Republica. Wir hatten das Gefühl, dass die Grundzüge des Visualisierens inzwischen bekannt sind, zumindest sieht man seit einigen Jahren zunehmend Konferenz-Teilnehmer, die Sketchnotes machen und teilen. Den Begriff kennen die meisten inzwischen, das Prinzip des Visuellen Alphabets zum Aufbau einfacher Symbole ist inzwischen weit verbreitet. Also entschlossen wir uns dieses Mal eine Art andauernde Aufbau-Session einzureichen, die wir »Collaborative Sketching« genannt haben (ein unaussprechlicher Name wie sich rausstellte). Die Idee dahinter war die Live-Visualisierung aus dem kleinen Format ins Große zu holen, also im Grunde ein Graphic Recording zu erstellen. Allerdings nicht von einem einzelnen Graphic Recorder, sondern von einer großen Gruppe mit unterschiedlichsten Skills. Das war uns besonders wichtig, wir wollten explizit alle einladen mit zu zeichnen, egal wie gut oder professionell man zeichnen kann. Die Mischung der Stile sollte dabei den Reiz ausmachen. Vor Workshop Selfie Wir begannen am ersten Tag der Republica mit einem Mini-Workshop, der unsere Idee vorstellen sollte und damit es auch direkt losgehen konnte, schoben wir ein visuelles Zirkeltraining hinterher. Dafür haben wir ein paar Begriffe aus dem Umfeld der Republica gesammelt und die Teilnehmer gebeten, sie mit uns zu visualisieren. Die Begriffe waren z.B. Organisierte Liebe, Reichweite, Machine Learning, Zensur usw. Das klappte hervorragend, wie ihr auf den Visualisierungen hier auf den Fotos sehen könnt. Danach zog unsere vorbereitete 4 Meter breite Wand in den Makerspace um. Dort stand eine Stiftbox mit von Neuland und Stabilo gesponserten Stiften (Vielen lieben Dank nochmals dafür). Da das Papier an der Wand hing und es keine Möglichkeit gab, die Stifte irgendwo zu befestigen war meine große Sorge, dass die Stifte »geklaut« werden. Ich habe daher mit emotionaler Erpressung gearbeitet und deswegen kamen in der Tat kaum Stifte weg. Die Wand füllte sich zunächst etwas sparsam, am Ende aber immer mehr, so dass in der Tat eine schöne visuelle Zusammenfassung entstanden ist. Das ganze war anfangs ein großes Experiment mit offenem Ausgang und wir können daher behaupten, dass es geglückt ist. Die Wand an Tag 1 Die Wand an Tag 3 Nachfolgend aber dennoch eine durchaus kritische Betrachtung des Projektes, denn ich habe großes Interesse daran, diese Idee fort zu führen, nicht wahr Anna Lena?
Was hat gut funktioniert:
Gelungener Auftakt-Workshop: Die Teilnehmer im Workshop waren Feuer und Flamme fürs Zeichnen, toll!
Es wurden keine Stifte geklaut 😉
Ein Kernteam hat dafür gesorgt, dass die Wand voll geworden ist und die Highlights fest gehalten wurden.
Was hat nicht so gut funktioniert
Ort: Wir waren nicht ganz so glücklich mit unserer Position im Makerspace. Die Wand hing in der Meute Area und wurde daher häufig »besetzt«, so dass wir manchmal angeraunzt wurden, wenn wir dort zeichnen wollten.
Da an die Wand abends zur Party Bilder projiziert wurden, mussten wir das Papier jeden Abend abnehmen und morgens wieder anbringen. Das war dem Zustand des Papiers nicht besonders zuträglich. Außerdem konnte es passieren, dass die Wand morgens schon belegt war von den Meetup Gruppen, so dass wir es gar nicht ankleben konnten.
Die Absicht auch unerfahrene Zeichner und Sketchnoter and der Wand zum Zeichnen zu bringen, ging nicht so gut auf. Am Ende haben wir sie zusammen mit ein paar Profis wie Franziska Schwarz und Ania Groß gestaltet. Da gibt es also noch viel zu tun!
Das Tutorial, das wir im Auftakt Workshop ausgegeben haben, erfreute sich so großer Beliebtheit, dass ich es hier hochgeladen habe und ihr es euch als PDF downloaden und unter der CC Lizenz verwenden dürft. Ach ja, Sketchnotes habe ich natürlich auch gemacht.
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